Along the banks of the river Arno,
sits a nobile family residence steeped in history and style.

Geschichte

Die Familie Guicciardini, ursprünglich aus Poppiano im Tal von Pisa, kam im 14. Jahrhundert nach Florenz, wo sie im Handel tätig war. Die Familie Guicciardini wählte Gebiet entlang des Arnos, das sich zwischen den Brücken Santa Trinità und Carraia im Stadtteil Santo Spirito erstreckt, zu ihrem Wohnsitz. Der Palazzo, in den die Familie einzog, war registriert als Nummer sieben und kam erst 1810 in den Besitz der Guicciardini. Mit Hausnummer 9 wurde der Palazzo Lanfredini auf dem Gelände des alten Besitzes der Familie um 1501 gebaut. Damals war Lanfredino Lanfredini einer der Bannerträger der Justiz von Florenz.

In “Le Vite” von Vasari wird angeführt, dass der Palazzo ein Werk von Baccio D’Agnolo war, der 1435 das Gebäude auf dem Fundament eines anderen Palazzos baute, der immer der Familie Lanfredini gehört hatte.

Die Architektur des Palazzos sieht eine monumentale Treppe vor, eine Lodge mit dorischen Säulen und eine Beletage in der Mitte des Hofes. Der architektonische Entwurf bezog sich zwar auf dekorative Elemente des vorherigen Palazzos, bediente sich jedoch römischer Dekors und Architektur durch die Baccio D’Angolas bei einer Reise in die Hauptstadt inspiriert wurde.

Nach dem Tode Lanfredinos ging der Besitz an seine drei Söhne über, die ihn in mehrere Teile aufteilten. Der Palazzo blieb in Familienbesitz bis zum Tod des letzten Abkömmlings, Kardinal Jacopo Lanfredini. Den Palazzo erbte die Schwester des Kardinals, die mit dem Adeligen Corboli verheiratet war, so dass der Palazzo mehr als ein Jahrhundert lang einen anderen Namen trug. Anschließend ging der Palazzo in den Besitz der Familie Bernini über und wurde zunächst zusammen mit einem englischen Kompagnon namens Acton als Hotel geführt. Acton hinterließ das Gebäude schließlich dem Englischen Institut von Florenz. Die letzten Renovierungsarbeiten  des Palazzo wurden 1904 und 1938 ausgeführt.

Momentan präsentiert sich der Palazzo in drei Ebenen prunkvoll, aber dezent. Die Originalfassade verkörpert nicht die typischen Charakteristiken der bürgerlichen florentinischen Architektur von damals. Im Erdgeschoß ist die Fassade mit Graffiti bemalt, in den oberen Stockwerken sieht man groteske Figuren und Wappen. Diese sind Vasari bis hin zu Andrea di Cosimo Feltrini zuzuschreiben. Das Erdgeschoß wurde 1904 restauriert, wie man sehr gut in einem Szenarium von Bernardo Bellotto aus dem 18. Jahrhundert erkennen kann, das noch 4 antike Fenster abbildet, die zur Zeit nicht zu sehen sind. Im oberen Teil des Palazzos sieht man Amseln, die im 19. Jahrhundert hinzugefügt wurden. Die Wiederherstellung des Palazzos war notwendig geworden durch Beschädigungen während des letzten Krieges. Hinter dem Palazzo in der Via Santo Spirito ist der Torre Lanfredini, der Originalwohnsitz der Familie.